PHILOSOPHIE

Wir glauben an das Prinzip, dass sich biologische Systeme wie das Universum, der Planet Erde oder der Mensch von innen nach außen regulieren. Die von innen gesteuerte, individuelle Entwicklung des Kindes soll respektiert werden. Der Zeitpunkt sowie die Art und Weise der Aneignung von Wissen und Fähigkeiten werden vom Kind selbst bestimmt. Lernen wird als ganzheitlicher Prozess gesehen, der nicht von den authentischen Bedürfnissen und der Realitätsauffassung der Kinder getrennt werden kann.

 

das ziel von bildung ist nicht, wissen zu vermehren, sondern für das kind möglichkeiten zu schaffen,
zu erfinden und zu entdecken,
menschen hervorzubringen,
die fähig sind, neue dinge zu tun.
jean piaget

In Beziehungen, die in erster Linie durch gegenseitige Achtung und Gleichberechtigung der Bedürfnisse gekennzeichnet sind, wird den Kindern die Möglichkeit geboten, sich einerseits innerhalb der Gesellschaft zurecht zu finden und andererseits ihre eigenen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Vorlieben zu erkennen und in einer vorbereiteten, entspannten Umgebung im Sinne Maria Montessoris sowie in vielschichtigen Angeboten optimal zu entwickeln. In der vorbereiteten Umgebung wird es den Kindern möglich, selbstbestimmt ihren entwicklungsbedingten Bedürfnissen nachzugehen. Wesentlich dafür ist die innere Haltung der Erwachsenen, die die Kinder auf ihrem Weg begleiten, sie beobachten und ihre Entwicklungsbedürfnisse erkennen.

Auch bereiten wir unsere Kinder auf eine sich immer rascher verändernde Gesellschaft nicht mit immer mehr Faktenwissen vor. Wichtig ist uns vielmehr, soziale Kompetenzen und die Fähigkeit der eigenständigen Wissensaneignung zu erwerben und kreativ, selbst- und verantwortungsbewusst zu handeln.

Der Erwerb von Qualifikationen zur Bewältigung von gegenwärtigen oder zukünftigen Lebenssituationen scheint uns die vordringliche Aufgabe der Schule zu sein. Um Einblick in reale Berufssituationen und in reale Arbeitsbereiche zu vermitteln, soll ein wesentlicher Teil der Lernerfahrung der Jugendlichen der Sekundaria auch vor Ort erfolgen. Außerschulische Lernorte sollen so weit wie möglich in die Lernorganisation integriert werden. SchülerInnen ab zwölf Jahren können daher - bei Einverständnis der Erziehungsberechtigten und bei Gewährleistung der Sicherheit der SchülerInnen („Aufsichtspflicht“) - Aufenthalte in Betrieben, kulturellen und sozialen Einrichtungen absolvieren.



bildung ist nicht
das befüllen von fässern,
sondern das entzünden von flammen.
heraklit

Damit ein Kind sich sicher und entspannt fühlen kann, gibt es Regeln, die von den Kindern und BetreuerInnen aufgestellt werden. Für die Einhaltung der Regeln sorgen Kinder und BetreuerInnen gemeinsam. Wünsche, Interessen, Konflikte, Aktivitäten etc. werden in der mindestens wöchentlich abgehaltenen Schulversammlung ("Gesprächsrunde") besprochen.
Innerhalb dieses Rahmens können sich der freie Lernwille, das forschende Verhalten, das Selbstwertgefühl, die Selbständigkeit, die soziale Kompetenz, die kritische Urteilskraft und die Fähigkeit, das Zusammenleben in einer Gruppe mitzugestalten nach dem individuellen, von innen gesteuerten Zeitplan des jeweiligen Kindes entwickeln.